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Als Hebamme in der Geburtshilfe arbeitet man gezwungenermaßen im Schichtdienst, da Kinder sich nun mal nicht an Zeiten halten, sondern geboren werden, wann sie es für richtig halten. Und das ist auch gut so und soll so bleiben. Für Hebammen ist das Arbeiten im Schichtdienst eine zusätzliche (körperliche) Belastung. Welche Tipps und Tricks es gibt, um dennoch gut mit der Schichtarbeit und vor allem mit dem Nachdienst zurechtzukommen, und welche Vor- und Nachteile der Schichtdienst bietet, darauf soll nun im Folgenden eingegangen werden.
Die „innere Uhr“ des Menschen ist so eingestellt, dass die körperlichen Funktionen am Tag, also bei Helligkeit, aktiv ablaufen und bei Nacht, also bei Dunkelheit, der Körper in die Erholungsphase wechselt. Man spricht deshalb beim Menschen von einem tagaktiven Lebewesen. Die „innere Uhr“ sorgt dafür, dass Körpertemperatur, Blutdruck, Atmung, Herz-Kreislauf-System, Hungergefühl, Verdauung und Schlaf-Wach-Rhythmus problemlos funktionieren.
Zudem wird durch die „innere Uhr“ die Hormonausschüttung reguliert. Diese Feinabstimmung des Körpers mit der Tageszeit ist angeboren und nur schwer zu beeinflussen. Als wesentlicher Zeitgeber steuert das Licht über die Augen den Tag-Nacht-Rhythmus. Äußere Faktoren wie Arbeitszeit, Bewegung oder geregelte Mahlzeiten wirken sich deutlich schwächer auf die „innere Uhr“ aus.
Diese Fakten zeigen, dass sich das Arbeiten im Schichtdienst – vor allem im Nachtdienst –gegen die natürlich vorgegebenen Aktivitäts- und Ruhephasen des Menschen richten. Arbeitnehmer im Schichtdienst arbeiten regelmäßig gegen ihre „innere Uhr“. Aber ist das gesund? Kann sich der Körper problemlos an diese Gegebenheiten anpassen?
Laut einer Studie ist dies leider nicht so.
Viele Arbeitnehmer im Schichtdienst leiden unter körperlichen und psychischen gesundheitlichen Problemen, da es dem Körper eben nicht problemlos gelingt sich an die wechselnden Schlaf-Wach-Rhythmen zu gewöhnen und die Körperfunktionen an die Wach- und Erholungszeiten anzupassen. Der Schichtdienst wird deshalb von vielen als sehr belastend empfunden. Dabei steigt das gesundheitliche Risiko je länger man im Schichtdienst arbeitet. Gerade Dauernachtwachen sind besonders betroffen.
Typische Gesundheitsprobleme sind:
Bei Hebammen, die in der Geburtshilfe tätig sind, ist es jedoch leider unausweichlich zu unterschiedlichen Tages- und Nachtzeiten zu arbeiten. Denn Babys werden geboren, wann sie es möchten.
Daher ist es sehr wichtig, auf sich und seinen Körper zu achten und die Umstände bedingt durch wechselnde Arbeitszeiten so angenehm wie möglich zu gestalten. Hier finden Sie – nicht nur gesundheitliche – Tipps und Tricks (siehe Kapitel 4 „Tipps und Tricks für den Schichtdienst“), um gut durch den Schichtdienst zu kommen und wie Sie sich und Ihrem Körper etwas Gutes tun können.
I. Ernährung im Schichtdienst
Das Hungergefühl
Um den Körper ausreichend mit Energie zu versorgen, hat man tagsüber alle vier bis fünf Stunden ein Hungergefühl. Während des Schlafens in der Nacht wird durch Ausschüttung des Sättigungshormons Leptin der Appetit gezügelt und der Blutzuckerspiegel durch die Leber aufrechterhalten. Durch den Schichtdienst kann es zu Störungen in der Hormonausschüttung kommen und das Hunger- und Sättigungsgefühl geraten durcheinander. Daher ist es gerade im Schichtdienst wichtig, sich bewusst und gesund zu ernähren, um den Körper mit allen nötigen Vitaminen und Mineralstoffen zu versorgen.
Essen und Trinken als Schichtarbeiter
Aktuell gibt es noch keine allgemeingültige Ernährungsempfehlung bezüglich der exakten Menge und Auswahl an Lebensmitteln während des Schichtdienstes. Als Hebamme im Schichtdienst sollte man auf seinen Körper hören und sich nach seinen Bedürfnissen bezüglich des Essens und Trinkens richten. Wichtig ist jedoch, dass es sich um eine gesunde Ernährungsweise handelt und fettreiche und zuckerhaltige Nahrungsmittel und Getränke gemieden werden. Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass trotz wechselnder Arbeitszeiten regelmäßig Nahrung aufgenommen wird.
Die allgemeingültigen Ernährungsempfehlungen können natürlich auch für Schichtdienstarbeitende herangezogen werden:
Für den Schichtdienst ist es besonders wichtig, dass man je nach Dienst die Möglichkeit nutzt, sein Essen zu Hause zuzubereiten. Dann muss man nämlich nicht auf fett- und salzhaltiges Fast Food oder Krankenhauskantinenessen ausweichen, sondern bestimmt selbst, was man seinem Körper zuführt. Je nach Dienst und individueller Vorliebe kann man entweder Vorkochen oder vor bzw. nach dem Dienst seine Mahlzeit frisch zubereiten. Vor dem Dienst bzw. am Abend eignen sich besonders gut sättigende, aber nicht schwer im Magen liegende Gerichte, wie Gemüseauflauf, mageres Fleisch, Fisch, bunte Salate, als Beilage Kartoffeln/Nudeln/Reis oder ein buntes Omelett. Vor dem Frühdienst bieten Obst mit Joghurt oder ein ungesüßtes Müsli eine gute Grundlage für den Tag.
Nachts essen oder nicht?
Nächtliche Nahrungsaufnahme behindert die Verdauung, da der Hormonhaushalt den Magen-Darm-Trakt zwischen 0 Uhr und 6 Uhr in eine Art Ruhemodus versetzt. Optimal wäre es, wenn man in dieser Zeit also nichts isst, sondern seine Nahrungsaufnahme auf die Tageszeit legt, um Verdauungsproblemen entgegenzuwirken. Was aber tun, wenn der Hunger sich doch meldet? Am Besten fragt man sich, ob es überhaupt „echter“ Hunger ist, oder eher Hunger aus Langeweile ist. Sollte dies der Fall sein, so kann man sich z.B. mit Lesen, Kreuzworträtseln oder Gesprächen mit Kollegen ablenken. Oft ist es einfach auch nur Durst, dem mit Flüssigkeitszufuhr abgeholfen werden kann. Sollte es aber tatsächlich echter Hunger sein, so bietet es sich an kleine Portionen zu sich zu nehmen, wie z.B. Obst, Joghurt, ein paar Nüsse, eine leichte Suppe oder Brotzeit. Zudem sollte der Kaffeekonsum in der Nachtschicht gemieden werden. Hat man dennoch einen Tiefpunkt so hilft helles Licht, frische Luft und Bewegung, um den Kreislauf wieder in Schwung zu bringen. Als Getränke bieten sich Wasser, verdünnte Saftschorlen und ungesüßter Tee an.
II. Ausreichend Bewegung im Schichtdienst
Um gesundheitlichen Erkrankungen, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, depressiven Verstimmungen, Adipositas und Diabetes, bedingt durch den Schichtdienst vorzubeugen, ist es neben der gesunden Ernährung wichtig sich ausreichend zu bewegen. Wer viel an der frischen Luft aktiv ist, sorgt dafür, dass Vitamin-D gebildet werden kann und stimmungsaufhellende und stresssenkende Hormone ausgeschüttet werden. Zudem fördert Sport auch die Kondition, was einer Hebamme in stressigen Diensten zu Gute kommt.
Um sich die positiven Effekte des Sporttreibens nicht entgehen zu lassen, sollten sich Arbeitnehmer im Schichtdienst regelmäßig Zeit dafür nehmen, um sich ausreichend zu bewegen. Dafür eignen sich besonders Sportarten, die allein ausgeführt werden können, wie Laufen, Schwimmen, Rad fahren, Walken oder der Gang ins Fitnessstudio. Gerade durch die unterschiedlichen Zeiten im Schichtdienst können Sie das Schwimmbad und Fitnessstudio nutzen, wenn es nicht überfüllt ist. Aber auch wenn Ihr Herz für einen Mannschaftssport schlägt, sollten sie sich nicht aus dem Vereinsleben zurückziehen, sondern aktiv werden.
Auch wenn sie eventuell nicht jede Woche ins Training gehen können, so ist es doch auch für die sozialen Kontakte wichtig, dass sie so oft wie möglich gehen. In manchen Kreißsälen ist es sogar möglich sich einen Tag in der Woche am Abend regelmäßig frei zu wünschen. Nutzen Sie doch dieses Angebot und halten Sie den Abend für Ihren Sport frei. Bewegung muss aber nicht nur in Form von Sport stattfinden. Fahren Sie doch mal mit dem Fahrrad zum Dienst oder nehmen Sie statt dem Aufzug die Treppe. Auch ein kleiner Spaziergang vor oder nach Dienst hilft in Bewegung zu kommen und die Seele baumeln zu lassen.
III. Gut schlafen trotz Schichtdienst
Erholsamer Schlaf ist wichtig und das vor allem, wenn man im Schichtdienst arbeitet. Grundsätzlich ist zu sagen, dass ein geregelter Schlafrhythmus mit festen Ins-Bett-Geh-Zeiten und Aufsteh-Zeiten dem Körper hilft, tief und erholsam zu ruhen. Deshalb ist es für den Körper eine große Erleichterung, wenn Sie für Früh-, Spät- und Nachtdienst feste Schlafenszeiten definieren und sich an diese so gut es geht halten. Der Körper gewöhnt sich somit an die Schichten und kann besser schlafen.
Die benötigte Schlafdauer ist sehr individuell, jedoch kann man sagen, dass der Mensch im Durchschnitt mindestens 7h pro Tag schlafen sollte.
Früh- und Spätdienst beeinträchtigen den Schlafrhythmus nicht so extrem wie Nachtdienst, da sich die unterschiedlichen Arbeitszeiten durch frühes Ins-Bett-Gehen am Abend vor dem Frühdienst und längeres Schlafen am Morgen nach dem Spätdienst gut kompensieren lassen. Die größte Belastung und Herausforderung stellt der Nachtdienst dar. Hier sollte man einige Regeln befolgen, um dennoch gut erholt zu sein:
IV. Vereinbarkeit von Schichtdienst und Familie/Freunden/Hobby
Wer im Schichtdienst arbeitet, hat häufig das Problem, dass Familie und Freunde einen anderen Tagesablauf haben als man selbst. Auch Hobbys, wie Vereinsleben und VHS-Kurse, die regelmäßig an einem festen Termin stattfinden, sind schwer mit dem Schichtdienst vereinbar. Im familiären Rahmen bedeutet das Arbeiten eines oder beider Elternteile im Schichtdienst oft ein großer Organisationsaufwand, um Familienleben und Betreuung der Kinder unter einen Hut zu bekommen. Aber auch die sozialen Kontakte zu Freunden und Bekannten sind nicht ganz so einfach zu pflegen, wenn alle anderen nicht selbst im Schichtdienst arbeiten. Daher haben wir hier nun ein paar Tipps, um das Sozialleben mit dem Schichtdienst bestmöglich zu vereinbaren und so wenig Einbußen wie möglich zu haben. Denn Familie und Freunde sind wichtig. Sie geben uns Struktur, fördern das Wohlbefinden und bereichern unser Leben.
Tipps für das Familienleben:
Tipps für die Freizeit:
Bildnachweise und Quellen
[1] geralt, Titelbild
[2] silviarita, Obstschüsseln
[3] 3dman_eu, Schlaf
Schichtarbeit
Vor- und Nachteile der Schichtarbeit
Die Auswirkungen der Schichtarbeit auf die Gesundheit
Belastende Schicht- und Nachtarbeit
Ernährung in der Schichtarbeit
Leitfaden für eine gesunde Schichtarbeit
Fit durch den Schichtdienst
Tipps für den Umgang mit Schichtarbeit
Tipps für die Nachtschicht
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